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Rezensionen

NORMAN DARK - PHANTOM DER DUNKELHEIT

In Florenz mordet ein Unbekannter. Die Opfer wählt er nach den Sieben Todsünden aus. Eine speziell auf den Fall angesetzte Sonderkommission tappt im Dunkeln. Doch der Junge Antonio, der öfters Visionen von bereits geschehenen oder noch kommenden Ereignissen hat, hat auch bei diesem Fall ein gutes Gespür. Geht die Polizei auf seine Hilfe ein und kann sie dadurch den Fall lösen?

 

Gleichzeitig spielen sich in einem alten Palazzo in der Nähe von Mailand seltsame Dinge ab. Unheimliche Ereignisse verschrecken die Einwohner. Zuschlagende Türen, tappende Geräusche im Gang. Die Bewohner finden keine Lösung und engagieren ein Team von Geisterjägern, das den Vorkommnissen nachgehen soll. Die Nachforschungen führen weit in die schreckliche Vergangenheit des Gebäudes.

 

 

In diesem Buch verbinden sich zwei komplett unterschiedliche Geschichten miteinander, bzw. laufen parallel zueinander ab. Jede Geschichte hat eine ganz andere Handlung mit unterschiedlichsten Charakteren. Ich habe kein Problem damit, beiden Handlungssträngen zu folgen. Die Personen kann ich aufgrund ihrer Namen gut auseinanderhalten und auch die Storys sind klar trennbar sowohl aufgrund der Handlung als auch aufgrund der Räumlichkeit. Es wird weder zu lang an einer Geschichte erzählt, zu kurz aber auch nicht. Die Abschnitte finde ich passend lang gewählt. Mir gefällt diese Vermischung ganz gut, da so keine Langeweile aufkommt, falls man in einer Teilgeschichte gerade weniger passiert.


Beide Geschichten haben mir auf ihre ganz eigene Weise gut gefallen. Geschichten über Spukhäuser finde ich sowieso sehr faszinierend. Die Atmosphäre, die in diesem Buch entsteht, finde ich gut. Es kommen durchaus einige gruselige Elemente vor, richtig extrem gefürchtet habe ich mich dabei aber nicht. Ist also auch gut geeignet für Leser, die nur "leichtes Gruseln" bevorzugen. Besonders gefallen haben mir die Rückblicke in die Vergangenheit, bei denen erzählt wurde, was sich früher abgespielt hat. So konnte man sich nach und nach denken, welcher Geist wohl im Palazzo sein Unwesen treibt. Während die "Jetzt"- Bewohner eher unspektakulär sind, aber durchaus glaubwürdig, eine typische Familie eben, haben es mir die "Früher"- Bewohner sehr angetan. Diese Charaktere finde ich wirklich interessant, für manche empfinde ich Zuneigung, für andere eher so etwas wie Hass, manch einer ist auch nicht so ganz geheuer. Diese Teilgeschichte mochte ich insgesamt wirklich gern.

 

Die zweite Geschichte handelt von einem Serienmörder, der seine Opfer nach den Sieben Todsünden auswählt. Ok, das hat man durchaus so schon mal gehört/gelesen/gesehen. Dennoch fand ich diese Story ebenfalls gut umgesetzt. Die Ermittlungsarbeit lief einige Male in Sackgassen, aber es war spannend zu lesen, wie der übersinnlich begabte Antonio der Polizei behilflich sein kann. Besonders gefallen hat mir hier die Beschreibung des Täters, seines Lebensumfeldes. Bis zum Ende wusste ich allerdings nicht, wer der Täter war. Die endgültige Auflösung hat mich überrascht und auch ein klein wenig schockiert, als dann alle Einzelheiten bekannt waren. Die Situation des Täters ging mir dann schon etwas unter die Haut.

 

"Phantom der Dunkelheit" ist kurzweilige Unterhaltung mit zwei interessanten Geschichten. Wie auf dem Buchrücken auch zu lesen ist, verbinden sich hier tatsächlich "Spuk und Wahnsinn" zu einem guten Mystery-Krimi. Abwechslungsreich gestaltet, mit passenden Charakteren und sprachlich gelungen habe ich an dem Buch insgesamt nichts auszusetzen.

 

 

 

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Lange Zeit nach dem tragischen Familienunglück in einer Prager Villa kommt Lukas, der Sohn der Familie, aus der Klinik wieder zurück in sein Elternhaus. Die Abneigung gegen den neuen Lebensgefährten seiner Mutter entwickelt sich immer mehr in Hass. Verbissen versucht er mithilfe seines Bruders Marek hinter das Geheimnis dieses Mannes zu kommen, um seine Mutter vom schlechten Einfluss ihres Freundes zu überzeugen. Zur gleichen Zeit geschehen in Prag grausame Morde an Männern, die im Internet nach erotischen Abenteuern suchen. Für Kommissar Ondrej Klabusnik ein schwerer und zugleich lebensgefährlicher Fall.

Zwei Handlungen, eine Geschichte

Der Kriminalroman Moldaumond ist ein spannender Krimi, der aus zwei parallel erzählten Handlungen besteht. Der brutale Serienmord an abenteuerlustigen Männern und die leicht mystisch wirkende Familientragödie in einer Villa der Prager Vorstadt. Zum Ende des Buchs laufen die Geschichten dann in einem packenden Showdown an einem Ort zusammen. Hier muss dem Autor schon fast Ideenverschwendung vorgeworfen werden, denn beide Handlungen haben von der Idee, wie auch von den Protagonisten her das Potential für einen eigenen Roman. Zum einen der sympathische Kommissar Ondrej Klabusnik, der den Leser in das Nachtleben der Goldenen Stadt führt und zum anderen die spannende Familientragödie um den frustrierten Rollstuhlfahrer Lukas. Der Wechsel zwischen den beiden Handlungen sorgt aber auf jeden Fall für einen temporeichen und unterhaltsamen Roman.

Die Goldene Stadt als eindrucksvoller Handlungsort

Norman Dark hat seinen Roman an einem denkbar eindrucksvollen Ort platziert. Die Tschechische Hauptstadt Prag steckt voll spannender und historischer Orte und steht den klassischen Kriminalschauplätzen, wie London, New York oder aktuell Ostfriesland in nichts nach.

Die Protagonisten

Die Figuren des Romans sind allesamt sehr einfühlsam und authentisch entwickelt. Wenn Lukas über sich oder die Familie spricht, fühlt der Leser förmlich die Frustration und Enttäuschung über sein Schicksal. Sehr sympathisch und echt wirkt auch das ausgewogene Verhältnis von kriminalistisch-beruflichem und privaten Tun und Handeln des Prager Kommissars.

Fazit

Der Kriminalroman Moldaumond von Norman Dark ist ein Paradebeispiel dafür, dass es sich lohnt abseits der kommerziell kräftig gepushten Bestsellerlisten in den Programme der vielen unabhängigen Verlage zu stöbern. Denn dort finden sich außergewöhnliche Geschichten und besondere Protagonisten, die nicht nur nach den Mustern der aktuellen Trends beliebter Szenerien und Charakteren gestrickt sind. Eine stimmige Geschichte, ein eindrucksvoller Schauplatz und außergewöhnliche Protagonisten machen dieses Buch zu einem Leseerlebnis, dem ich gerne vier von fünf Kreuzchen auf dem Kulturmeter gebe.

Das 184seitige Buch ist am 2. August 2013 im hnb-Verlag erschienen (ISBN: 978-3-944266-04-6).

Meine Wertung: gut

 

Norman Dark: Lilie der Finsternis. hnb-verlag 2012

Autor und Werk waren mir gänzlich unbekannt, bis ich zum Indiebookday 2013 nach einem Indieautor oder einem kleinen Verlag suchte, um mir ein passendes Buch zu kaufen. “Lilie der Finsternis“ war meine Ausbeute.

Miles Wellington, seines Zeichens erfolgreicher Schriftsteller, lebt mit seiner Familie in Nottingham. Überraschend stirbt seine Tante und vererbt ihm ein großzügiges Castle samt Park in der Nähe von York. Miles verliebt sich sofort in das Anwesen, während seine Frau Kate ein ungutes Gefühl beschleicht, doch gegen die Begeisterung ihres Mannes kommt sie nicht an. So zieht die Familie um und fühlt sich wohl, bis erste seltsame Vorkommnisse geschehen: ein nächtliches Weinen erklingt, Gegenstände verschwinden, Möbel scheinen wie von Geisterhand verrückt und Gäste kommen zu Schaden. Während Kate immer mehr daran zweifelt, dass es hier mit rechten Dingen zugeht, ignoriert Miles alle negativen Stimmen und wird immer verschlossener. Kate hält es nicht mehr aus und unternimmt eigene Schritte, um das Rätsel um Hillside Mansion zu lösen.

„Lilie der Finsternis“ ist ein Mystery-Roman in bester englischer Tradition, unterstützt durch die zahlreichen Anspielungen auf Originalschauplätze. Für den Leser ist es dabei zweitrangig, ob er sich in Nottingham oder York auskennt. Die Beschreibungen und Erklärungen helfen, die Orte plastisch werden zu lassen. Genauso lebensnah sind die handelnden Figuren gezeichnet, allen voran die Familie Wellington aus den Eltern Miles und Kate sowie den Kindern Nigel und Brooke. Dabei sind die Figuren so detailliert angelegt, dass mir Miles höchst unsympathisch wurde und der Erziehungsstil der beiden Eltern gewaltig gegen den Strich ging. Mich hat selbst überrascht, wie schnell und nachhaltig mich der Autor mitten in seine Handlung gezogen hat, so dass ich das Gefühl hatte, Miles und Kate direkt gegenüber zu stehen.

Auch die Mystery-Ebene ist schön dargestellt. Lange bleibt unklar, ob das Haus von den Seelen Verstorbener heimgesucht wird, ob die Natur sich an den Menschen rächen will oder ob Einbrecher für all die rätselhaften Vorkommnisse verantwortlich sind.

Mein Fazit: ein guter Mystery-Roman in englischer Krimitradition

Rezension vom 02.04.2013 Aiki Medienwerkstatt

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